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Erschienen:30.09.2008 / SZR / MZG_LOK / CLOK30_4
Ressort:Lokales
Textname:mg-fs-künstler.ART

 

Verfasser:Von SZ-Mitarbeiter Ferdinand Seyfried

 

Künstler der Region zogen an

300 Werke waren in der Losheimer Eisenbahnhalle ausgestellt

Zur Ausstellung „Künstler der Region“ in der Eisenbahnhalle Losheim kamen am vergangenen Wochenende etwa 5000 Besucher. Auch ein Wettbewerb unter den 100 Künstlern fand statt. Losheim 2008


Von SZ-Mitarbeiter Ferdinand Seyfried

Losheim. Zum elften Mal haben in der Losheimer Eisenbahnhalle 100 Künstler 300 ihrer Werke ausgestellt. „Künstler der Region“ ist die größte Ausstellung ihrer Art im Dreiländereck. Die Künstler kamen wie seit Jahren gewohnt aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Frankreich und zum ersten Mal auch aus Belgien. Bürgermeister Lothar Christ und sein Kulturreferent Achim Laub sprachen von einem 100-Kilometer-Radius als Einzugsgebiet.

Auch die elfte Ausstellung mit geschätzten knapp 5000 Besuchern über drei Tage am Wochenende war als Wettbewerb konzipiert. Eine Jury, international besetzt mit Künstlern und Kunstexperten unter Leitung von Martin Gabriel vom Künstlerbund CEPAL aus Lothringen hatte die Aufgabe, die jeweils Besten in den verschiedenen Kunstsparten zu ermitteln.

„Malerei ist die Kunst, mit Farben die sichtbare Welt oder Gegenständliches auf Flächen künstlerisch darzustellen.“ Das ist noch immer eine gebräuchliche Definition in der Kunstbeschreibung. Die ältesten Bilder wurden vor 17 000 Jahren von Menschenhand auf die Wände der Höhlen von Lascaux in Frankreich gemalt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts diente die Malerei ausschließlich der Darstellung der realen Welt. Erst Wassily Kandinsky malte 1910 sein erstes abstraktes Aquarell. Die Farbe sollte direkt die Seele beeinflussen. Kandinskys Formen ließen keinerlei Assoziationen mehr mit realen Dingen zu. In der Folgezeit wechselten sich viele Kunstrichtungen ab. Heute, im frühen 21. Jahrhundert, gibt es keinen vorherrschenden Kunststil mehr. Alles ist möglich, sowohl bei den Motiven als auch bei den verwendeten Materialien.

In Losheim sollte es die Jury da eigentlich leicht haben, wenn es keine dogmatischen Vorgaben mehr gibt. Umso größer war jedoch das Spektrum der Werke, populär, anspruchsvoll, von abstrakter bis zu gegenständlicher Malerei mit Porträts, Stillleben und Akt. Jury-Vorsitzender Gabriel sprach von wesentlich mehr abstrakter Kunst als in früheren Jahren. Seine Jury habe Punkte vergeben, das Ergebnis sei also mathematisch neutral entstanden. Bürgermeister Lothar Christ dankte allen Teilnehmern abgewandelt olympisch: „Dabeisein ist alles, noch schöner ist gewinnen!“ Unabhängig von „Künstler der Region“ hatten 15 Künstler aus La Croix-St. Ouen zur Feier ihrer Partnerschaft mit Losheim separat im Museumsraum der Eisenbahnhalle ausgestellt. Beide Ausstellungen seien Paradebeispiele für gelebte Völkerverständigung, sagte der Bürgermeister. Die ausgezeichneten Künstler bedankten sich recht unterschiedlich. Originell tat das Chantal Gros aus Frankreich. Sie habe kein Redetalent, deshalb wolle sie lieber singen. „Dabei sein ist alles, noch schöner ist gewinnen!“

Bürgermeister

Lothar Christ


Auf einen Blick

25 Künstler in sieben Genreswurden in der Abschlussfeier am Sonntagabend mit Preisen bedacht. Den Schülerpreis erhielt Marina Rausch von der Klasse 13 der Peter-Dewes-Gesamtschule Losheim. Der Förderpreis für Nachwuchskünstler ging an Nadine Schreiner aus Saarburg. Kerstin Arnold aus Saarbrücken wurde mit dem Preis des Bürgermeisters ausgezeichnet, und der Preis des CEPAL ging an Chantal Gros aus Frankreich. Preise in der Kategorie Sonstiges erlangten Christiane Schmitt aus Losheim und Emilie Juste aus Frankreich für ihre Objektkunst. Alle anderen Preise waren gegliedert.

Skulpturen: 1. Doris Kunz, Neunkirchen; 2. Vincent Bayona, Büschfeld; 3. Oliver Braun, Saarbrücken, und Christine König, Losheim. Mischtechniken: 1. Christiane Weiland-Keup, Luxemburg; 2. Silvia Rahm, Saarbrücken; 3. Margot Kayser, Kayl (L). Zeichnung/Pastell/Kreide: 1. Annick Gontier, 2. Marie-Helene Girard, 3. Joel Gritti, alle Frankreich. Aquarell: 1.Tanja Bach, Nalbach; 2. Marie-Josée Semes, Belgien; 3. Christine Vilhelm, Frankreich. Acryl: 1. Mechthild Krämer, Saarlouis; 2. Stefanie Bodländer, Gerlfangen; 3. Gudrun Maas-Ehre, Beckingen. Ölmalerei: 1. Viviane Briscolini, Luxemburg; 2. Günter Baus, Ottweiler; 3. Meriame Mezguedi, Dijon (F). fs

Bildunterschrift Preisträgerin Tanja Bach aus Nalbach. Foto: E. Bach

Technische Information:
Text-ID:a21040614

Quelle: http://saarland.sz-sb.de

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